Remis im Stübchen
Remis im Schachstübchen Borken
– Ein Bericht zum Vergleichskampf am 23. Juli 2022 (von Herbert Cloosters)
Zur Geschichte des Schachstübchens Borken
Nach Verhandlungen mit der Stadt Borken sowie der Eigentümerin der Immobilie eröffnete Karin Knop am 23. Juli 2021 in den Räumlichkeiten des ehemaligen Reisebüros Westmünsterland ihr Schachstübchen. Sie erfüllte sich damit einen Traum. Das Schachstübchen liegt in zentraler Lage Borkens, nur etwa 100 Meter vom Borkener Marktplatz entfernt. Schon beim Betreten des Schachstübchens ist der Besucher von der liebevoll gestalteten Einrichtung und dem anheimelnden Charme der Räumlichkeiten angenehm überrascht. Eine breite Palette an diversen Spielen bietet die Inhaberin Karin Knop an. Auch gibt es leckeren Kuchen sowie „en kopje koffie“. Die richtigen Zutaten für anregende Schachpartien.
Meine Freundin machte mich auf Karins Internetauftritt aufmerksam. Also fuhren wir nach Borken, um uns diese neue Schachlokalität anzusehen. Wir waren sofort angetan vom Ambiente (sowohl der Außenfassade wie auch der Inneneinrichtung). Ich bin nach diesem ersten Besuch noch einige weitere Male zum Schachstübchen gefahren. Karin und ich merkten recht schnell, dass wir uns sympathisch sind. Beim vierten Besuch fragte ich sie, ob sie sich einen Mini-Vergleichskampf vorstellen könne. Ich schlug ihr vor, einen Vergleichskampf an vier Brettern zu spielen. Auf der einen Seite Spieler des SV Heiden, auf der anderen Seite Spieler/ehemalige Spieler des SV Hemer. Für den meine Freunde Wilfried und Reiner, sowie ich lange gemeinsam gespielt haben. Karin war von dieser Idee sofort begeistert. Nun galt es, einen allen passenden Termin zu finden. Was gar nicht so einfach war. Schließlich konnten wir uns auf den 23. Juli als Termin verständigen. Karin und ich konnten jeweils vier Spieler zu diesem Event verpflichten. Ich möchte zunächst unsere vier Spieler vorstellen:
Brett 1: Sirringhaus Wilfried
Brett 2: Klüting Reiner
Brett 3: Cloosters Herbert
Brett 4: Peters Maurice.
Wilfried war viele Jahre Spitzenspieler des SV Hemer. Auch in der Saison 1981/82 der NRW-Liga, der damals dritthöchsten deutschen Spielklasse. Dort haben auch Reiner und ich gespielt. Heute spielt Wilfried für den PSV Duisburg. Reiner spielt seit 4 Jahren wieder für den SV Hemer. Er spielte 9 Jahre lang mit Wilfried in der 2. Mannschaft des PSV Duisburg, Wilfried spielte schließlich in der 1. Mannschaft des PSV. Reiner wechselte zu diesem Zeitpunkt zum SV Wattenscheid.
Mein Stammverein ist der SV Springer Kranenburg, 25 Jahre lang (von 1975-2000) spielte ich für den SV Hemer. Heute spiele ich nur noch gelegentlich als „Ergänzungsspieler“, und zwar für den SK Uedem, in welchem ich seit 3 Jahren Mitglied bin. In diesem Verein ist auch Maurice Mitglied. Er war mein Schachschüler zu seinen Schulzeiten. Er ist begeisterter Schachspieler, so konnte ich ihn für unseren Vergleichskampf gewinnen.
Zu den Spielern des SV Heiden:
Brett 1: Schulze Schwering Philipp (Spitzenspieler des TV Borken)
Brett 2: Berger Alfred (1. Mannschaft SV Heiden)
Brett 3: Wienen Jupp (älterer Bruder von Karin)
Brett 4: Meis Jonas (Schülermeister des SV Heiden).
Am 23. Juli 2022, 14.00 Uhr, war es dann soweit. Karin begrüßte uns als ihre Gäste sehr herzlich, wies so ganz nebenbei darauf hin, das Schachstübchen sei vor genau einem Jahr eröffnet worden. Aus diesem Grund gab es ein Glas Sekt. In meiner Erwiderung riss ich kurz die Entstehungsgeschichte unseres Vergleichskampfs an. Dann ging es los. Gespielt wurden zwei Schnellschachpartien, mit einer Bedenkzeit von 20 min + 10 sec Inkrement pro Zug. An Brett 4 spielten die beiden Youngster gegeneinander, an Brett 3 die beiden Oldies. Zum Verlauf der Partien an den Brettern 1 und 4 kann ich nur wenig sagen, da ich ja selbst spielen musste. Allerdings war die zweite Partie an Brett 1 sehr schnell beendet. Zu meinen eigenen Partien: In der ersten Partie kam ich recht schnell mit Vorteil aus der Eröffnung heraus. Diesen Vorteil konnte ich zu einem ungefährdeten Sieg ausbauen. In der zweiten Partie stellte ich zweizügig eine Leichtfigur ein (Schachblindheit lässt grüßen), danach war die Partie gelaufen. Was die Partien an Brett 2 betrifft so dauerten diese zeitlich am längsten. Deshalb bekam ich hiervon noch einiges mit. Beide Partien waren verwickelt. In der ersten Partie stand der Heidener Spieler Alfred Berger besser, verlor aber letztlich noch. In der zweiten Partie konnte Reiner in vorteilhafter Stellung nur remisieren. Mein ehemaliger Schachschüler Maurice musste in beiden Vergleichen die Waffen strecken. Wobei anzumerken ist, dass Maurice bislang kaum über Turniererfahrung verfügt.
Den ersten Kampf konnten wir mit 2,5:1,5 gewinnen, den zweiten Kampf die Heidener Spieler mit demselben Ergebnis. Am Ende hieß es somit friedlich-schiedlich 4:4.
Im Anschluss an den Vergleichskampf haben Karin, Wilfried, Reiner sowie ich noch mehr als zwei Stunden zusammengesessen und geklönt. Dabei kam der Gedanke auf, ob dieser Vergleich demnächst eine 2. Auflage erfahren sollte. Mit dann vielleicht einigen Änderungen (Stichworte: 5 oder 6 Spieler pro Mannschaft, statt 2 Schnellschachpartien eine Schnellschachpartie/eine Partie Schach960). Fazit: Es war ein wunderbarer Nachmittag, der zumindest uns ganz toll gefallen hat.